Hauptvortragende

Ziel der Tagung war es, einen interdisziplinären Dialog über theoretische Zugänge und praktische Umsetzungsmöglichkeiten des Lernens und Lehrens an öffentlichen Orten anzuregen. Im Sinne eines „Wider View“ wurde neben den Perspektiven der Fachdidaktiken und der Bildungswissenschaften auch die Sicht der Fachwissenschaften mit einbezogen. Entsprechend heterogen waren auch die Blickwinkel der Keynote Speaker der Tagung ausgerichtet.

Foto Robert Baar
© privat

Prof. Dr. Robert Baar: Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Universität Bremen

Robert Baar ist Professor für Pädagogik und Didaktik der Grundschule und des Elementarbereichs. Die außerschulischen Lernorte bilden einen seiner Arbeitsschwerpunkte. Gemeinsam mit Gudrun Schönknecht hat er dazu die 2018 im Beltz-Verlag erschienene Monografie „Außerschulische Lernorte: didaktische und methodische Grundlagen“ verfasst.

Werdegang:
Robert Baar studierte Lehramt an Grund- und Hauptschulen an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. 1994 absolvierte er sein erstes, 1996 sein zweites Staatsexamen. Von 1997 bis 2003 war er Lehrer an verschiedenen Grund-, Haupt-und Verbundschulen in Baden-Württemberg. Berufsbegleitend absolvierte er den Diplomstudiengang Erziehungswissenschaft/Schulpädagogik. Von 2003 bis 2010 war er abgeordneter Lehrer an den Pädagogischen Hochschulen Heidelberg und in Freiburg, wo er 2009 seine Promotion mit dem Titel „Allein unter Frauen. Der berufliche Habitus männlicher Grundschullehrer“ abschloss. Von 2010 bis 2016 befasste er sich als akademischer Rat bzw. Oberrat weiterhin mit den Themenbereichen Schule und Geschlecht, Unterrichtsentwicklung und Professionalisierung an der PH Freiburg und war für verschiedene Lehraufträge, Gastdozenturen und Vertretungsprofessuren u. a. an der PH Heidelberg, der PH Schwäbisch Gmünd, der Universität Innsbruck, , der Fachhochschule Nordwestschweiz, der York University in Toronto/Kanada und der Aristoteles Universität Thessaloniki/Griechenland. Im Sommer 2016 nahm er den Ruf an die Universität Bremen an und ist dort seitdem Professor für Pädagogik und Didaktik der Grundschule und des Elementarbereichs. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen diversitätssensibler Unterricht, Präkonzepte von Kindern, Bildung und Geschlecht, Professionalisierung von Lehrkräften und außerschulische Lernorte.

Weitere Informationen zu Robert Baar
Monografie „Außerschulische Lernorte: didaktische und methodische Grundlagen“

Foto Michael Hemmer
© P. Grewer

Prof. Dr. Michael Hemmer: Institut für Didaktik der Geographie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

 

Michael Hemmer ist Professor für Geographiedidaktik. Sein Interesse am Thema der Tagung ergibt sich aus seinem Arbeitsfeld, in dem das Lernen vor Ort einen zentralen Schwerpunkt darstellt. Neben zahlreichen grundlegenden Beiträgen zur Exkursionsdidaktik wurden in seiner Arbeitsgruppe vor dem Hintergrund des institutsinternen exkursionsdidaktischen Ausbildungskonzepts verschiedene geographisch ausgerichtete Schülerexkursionen entwickelt, erprobt und evaluiert.

Werdegang:
Michael Hemmer studierte Geowissenschaften, Katholische Theologie und Erziehungswissenschaften für die Sekundarstufen I und II in Münster. Nach dem Referendariat und Zweiten Staatsexamen in Detmold war er von 1991 bis 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholischen Universität Eichstätt. In diesem Zeitraum erfolgten seine Promotion (1996) und Habilitation (2000). Darüber hinaus war er nebenberuflich an unterschiedlichen Schulen tätig. Seit dem Jahr 2000 ist er Professor für Geographiedidaktik am gleichnamigen Institut der Universität Münster, war von 2013 bis 2016 in der wissenschaftlichen Leitung des Zentrums für Lehrerbildung tätig und ist seit 2016 Vorsitzender der fachdidaktischen Fachgesellschaften in Deutschland (GFD). Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Geographische Bildung und Metakognition, Schülerinteresse, Räumliche Orientierungskompetenz, Exkursionsdidaktik und Lehrerprofessionalisierung.

Weitere Informationen zu Michael Hemmer
Lernen vor Ort am Institut für Didaktik der Geographie

Foto Chantal Eschenfelder
© SCHIRN Kunsthalle Frankfurt, N. Miguletz

Dr. Chantal Eschenfelder: Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung und SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT

 

Chantal Eschenfelder vertritt das Städel Museum in Frankfurt als öffentlichen Lernort mit einer Vielzahl an digitalen Angeboten. „Die Digitalisierung führt vor allem dazu, dass sich Menschen jederzeit und an jedem Ort im Netz informieren und miteinander vernetzen können und das zunehmend auch mobil […]. Für Kulturinstitutionen sind diese Entwicklungen eine große Chance, da die Reichweite für die Vermittlung kultureller Inhalte, jenseits der physischen Begrenzung des Gebäudes, ganz andere, größere Dimensionen annehmen kann.“, so Chantal Eschenfelder in einem Interview von 2017 (s.u.).

Werdegang:
Chantal Eschenfelder studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Amerikanistik. Sie begann als Projektmanagerin für Kultur und neue Medien im Europabüro der Stadt Köln und war seit 2000 als wissenschaftliche Referentin für das Museum Ludwig, das Wallraf-Richartz-Museum und das Museum für Angewandte Kunst beim Museumsdienst Köln beschäftigt. Seit 2007 leitet sie die Kunstvermittlung im Städel Museum und in der Liebieghaus Skulpturensammlung, seit 2011 auch in der SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT. Ein wichtiges Ziel ihrer Vermittlungsarbeit ist die Öffnung von Kulturinstitutionen in alle Bereiche der Gesellschaft. Im Rahmen der digitalen Erweiterung beschäftigt sie sich aktuell mit der Übertragung von Strategien der Kunstvermittlung in den digitalen Raum und ist Mitglied des digitalen Think Tanks im Städel Museum. Für das Digitorial zur Monet-Ausstellung gewann sie mit ihrem Team 2015 den Grimme Online Award.

Interview mit Chantal Eschenfelder
Website des Städel Museums

 

Foto Michael Komorek
© privat

Prof. Dr. Michael Komorek: Institut für Physik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

 

Michael Komorek ist seit 2006 Professor für Didaktik der Physik an der Universität Oldenburg und Sprecher des Promotionsprogramms „GINT – Lernen in informellen Räumen“. Im August 2018 führte er in Kooperation mit der PH Luzern die GINT-Tagung „Orte und Prozesse außerschulischen Lernens erforschen und weiterentwickeln“ durch. Das außerschulische Lernen in den Naturwissenschaften, der kontextorientierte Physikunterricht und die Lehrerprofessionalisierung sind Schwerpunkte seiner Forschungs- und Entwicklungsarbeiten.

Werdegang:
Michael Komorek studierte Physik, Informatik und Astrophysik an der Universität Kiel und erwarb 1992 sein Diplom in experimenteller Festkörperphysik. Seine Promotion im Bereich der Physikdidaktik am Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) schloss er 1997 zum Dr. rer. nat. ab. In seiner empirisch ausgerichteten Dissertation untersuchte er Nature of Science-Vorstellungen von Schüler*innen im Bereich Determinismus und Strukturbildung. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter bis 2003 am IPN tätig, habilitierte er sich an der Universität Kiel im Feld der Lern- und Lehrprozesse zur nichtlinearen Physik. Nach einer Vertretungsprofessur 2003/04 an der TU Dortmund folgte er einem Ruf nach Oldenburg. Dort leitete er Projekte zur Physik im Kontext, zur Energiebildung, zur Didaktischen Rekonstruktion moderner Physik und zur Lehrerprofessionalisierung und wirkt bis heute, teilweise leitend, in den Promotionsprogrammen ProDid, ProfaS, LÜP und GINT mit. Mit Unterbrechungen arbeitet er seit 2008 im Didaktischen Zentrum für Lehrerbildung als Vizedirektor für lehrerbildungsbezogene Forschung; in der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften hatte er zeitweise die Funktion des Studiendekans. Er ist Mitherausgeber der Reihe „Beiträge zur Didaktischen Rekonstruktion“.

Weitere Informationen zu Michael Komorek
GINT-Tagung „Orte und Prozesse außerschulischen Lernens erforschen und weiterentwickeln“